Reise durch Südostasien: Tauchen und Surfen in malaiischen Gewässern, Bestaunen von Flughunden im Regenwald von Tioman, idyllische Sonnenuntergangsfahrten auf dem Mekong oder Velofahren um den Flughafen von Bangkok – Abwechslung ist garantiert und Langweile kaum möglich.
Thailand:
- Flug nach Bangkok (wie immer ein super Ausgangspunkt in Südostasien)
- Zwei Tage sich überfordern lassen in Bangkok
- Reise ins spannende und authentische Chiang Rai (einfachheitshalber per Flugzeug; gut auch machbar mit Zug/Bus)
Laos:
- Ca. zweistündige Busfahrt an die Laotische Grenze nach Huay Xai
- Zweitätige Fahrt mit dem Slowboat auf dem Mekong nach Luang Prabang mit Übernachtung in Pakbeng
- Einen Tag lang die alte Königsstadt Luang Prabang entdecken
- Flug nach Pakse in den heissen Süden von Laos
- Ca. dreistündige und anstrengende Busfahrt und dafür umso entspannendere Fähre nach Don Khon auf den 4’000 Inseln in Si Phan Don
- Zwei Tage die idyllischen Insel Don Khon mit einem Velo erkunden
- Busfahrt zurück nach Paske und mich nach einem indischen Restaurantbesuch fleissig übergeben
- Flug anstatt geplante Busfahrt via Thakekk nach Vientiane
- Hauptstadt von Laos erlaufen (bsp. Pha Tha Luang, Patuxai Monument)
Malaysia:
- Flug nach Kuala Lumpur mit Besuch von malaysischen Freunden inklusive eindrücklicher Feier von Chinese New Year
- Sechsstündige rasante Busfahrt nach Mersing, resp. Tanjung Gemok (ab hier fährt die definitiv bessere Fähre nach Tioman als von Mersing aus!)
- Zweistündige Überfahrt mit Cataferry auf die Insel Tioman
- 3 Tage Dschungel, Tauchen, Surfen und Monsun auf Tioman
Singapur:
- Fähre und Autofahrt (ca. 4h inkl. Grenzübergang) nach Singapur
- Sich brav verhalten in der spannenden, aber irgendwie widersprüchlichen Stadt Singapur
- Flug zurück zum Ausgangspunkt Bangkok
Herausgepickte Highlights:
In zwei Tagen flussabwärts auf dem Mekong Richtung Königsstadt Luang Prabang
In der unspektakulären Grenzstadt Huay Xai bestiegen wir morgens eines der public Slowboate, welche zahlende Touristen und einzelne Einheimische flussabwärts Richtung Luang Prabang fahren. Im Internet liest man oft, dass man frühzeitig vor Ort sein soll und ich bestätige gerne die Richtigkeit … Je früher man zum Pier pilgert, desto sicherer kann man sein, nicht einen Platz zuhinterst beim lärmigen Motor oder einer der wirklich WIRKLICH ausgeleierten, ausgemusterten Bussitze zu erhalten. Die Ticketnummer auf den Billett sagt übrigens nichts aus – first comes, first serves. Und ja, auf so einem Boot haben tatsächlich 100 Personen Platz. Sobald man jedoch den Platz erkämpft hat, heisst es die Idylle auf dem Mekong auf den jeweils ca. 7 h Flussfahrt zu geniessen – bis zum Morgen vom zweiten Tag, wenn es nach der Übernachtung am Land wieder von vorne um die Platzwahl geht. Empfehlen würde ich eine Vorreservation der Übernachtung in Pakbeng, so umgeht man dem Kampf um die letzten Zimmer im ansonsten beschaulichen Ort. Die 7 Stunden gehen übrigens trotz den nicht wirklich bequemen Sitzen recht flott vonstatten; der schönen, wenn auch nicht sehr abwechslungsreichen Landschaft sei Dank. Wir hatten zudem das Glück, eine sehr spezielle amerikanische Familie als Sitznachbarn zu haben, welche uns stundenlang mit ihren Hygiene-Fimmeln amüsierte – ja man kann es tatsächlich 7 Stunden lang schaffen, keine Lebensmittel mit den Fingern zu berühren und doch alles in den Mund zu bekommen… Übrigens: wählt man die umgekehrte Route von Luang Prabang nach Huay Xai, so dürften aufgrund der längeren Fahrzeit sicher viel weniger Passagiere auf dem Boot sein, was ich für ein weiteres Mal gerne in Betracht ziehe. Im Luang Prabang angekommen, heisst es sich abzocken lassen mit den Tuktuks, welche einem ca. 7 km ins Zentrum fahren. Jedoch wäre es schade, sich wegen den überteuerten Preisen aufzuregen, schliesslich hatte man sich davor 7 Stunden lang in Tiefenentspannung geübt. Ein Tipp noch in Luang Prabang: Bei einem Bike-Ausflug zum Wasserfall Kuang Si gilt ‚Der Weg ist das Ziel‘ und als Belohnung wartet ein Bad in den türkisfarbenen Kaskaden des Kuang Si’s.
Wo die Uhren langsamer ticken: Insel Don Khon bei den 4’000 Inseln in Si Phan Don
Um die oft vorkommende Verwirrung gleich vornweg zu nehmen: Es gibt die Inseln Don Khon und Dong Kong in Si Phan Don. Um bei den Bustickets nicht die falsche Destination auszuwählen, wird empfohlen Don Khone mit e auszusprechen. Dann ist der Fall klar und es geht bestimmt auf die gewünschte Insel. Zielgerichtet wäre hierzu jedoch der falsche Begriff: Mit einem mehr oder weniger soliden Touristen-Bus geht es von der Busstation Pakse los Richtung Süden – viele Stopps und Diskussionen bei allen möglichen Strassenkreuzungen inklusive. Somit ist der schon zu Beginn eigentlich volle Bus noch voller und die später eingestiegenen Passagiere dürfen auf einem bestimmt sehr sicheren Plastikstuhl im Mittelgang Platz nehmen. Angekommen im drückend heissen Zielort Nakasong möchte man nur noch eines: ab auf die Insel. Und dementsprechend war die Fahrt mit dem Fährenboot eines der Highlights: Weg vom Gewusel und hinein ins idyllische Insel-Paradies Don Khon.
Die Insel Don Khon und Schwesterinsel Don Det sind über eine alte Eisenbahnbrücke miteinander verbunden. Mittels einem 10’000 KIP (ca. 1 Franken) teuren Fahrrad lassen sich diese Inseln hervorragend erkunden und so sieht man auch an allen Ecken und Enden der Inseln zufriedene Touristen auf ihren Fahrrädern die staubigen Strassen entlangfahren. Don Det ist gegenüber dem gemütlichen Don Khon als Partyinsel bekannt und dementsprechend unterschiedlich sind die Zielgruppen der beiden Inseln. Tagsüber sieht man somit viele stereotypische Backpacker auf Don Khon, aber spätestens nach Sonnenuntergang scheinen diese sich auf Dont Det wohler zu fühlen und Ruhe kehrt ein auf Don Khon. Zu empfehlen ist die Unterkunft Pans Residence, super gelegen mit einer schönen Terrasse direkt am Mekong. Und unbedingt eine Sonnenuntergangs-Fahrt machen, eines der Highlights der ganzen Reise!
Kurzer, aber lohnenswerter Abstecher nach Vientiane
Vientiane mag bei vielen Laos-Besucher nicht zuoberst auf der Wunschliste stehen. Die Laotische Hauptstadt finde ich trotzdem einen Besuch wert, sei es um sich im eindrücklichen Visitor Center COPE über Minen-Opfer zu informieren, zu den Wahrzeichen Pha Tha Luang, Patuxai Monument zu spazieren, sich im öffentlichen Schwimmbad abzukühlen (Badeschuhe empfohlen;), einen Frucht-Smoothie im Fruit Heaven zu schlürfen, an der neuen Uferpromenade zu schlendern oder um sich als Abwechslung zum stets super asiatischen Essen (aber irgendwann hat man doch eine kleine Reis-Überdosis) eine leckere Pizza zu leisten in der Pizeria da Robby.
Insel-Paradies Tioman: Dschungel, Tauchen, Surfen, Innehalten
Die paradiesische Insel Tioman muss man sich verdienen. Zum Glück für die nachhaltige Entwicklung von Tioman wird die Insel nicht mehr angeflogen. Dies hat zur Folge, dass die Anreise auf Tioman eher umständlich ist. Von Kuala Lumpur aus ging es mit der Busgesellschaft Transnational vom Terminal Bersepadu Selatan Richtung Mersing. Wer mich kennt weiss, dass ich solche Busfahrten liebe – oder eben nicht. Mit rasantem Tempo fuhr der Bus über eine holprige Landstrasse inklusive waghalsigen Überholmanöver. Ich rede mir dann stets ein, dass dies in Malaysia normal ist und dass alle wissen, was sie da tun. Nach drei Stunden gab ich es jedenfalls auf, nicht nervös aus dem Fenster zu blicken und leistete mir eine Schlaftablette – denn ausser Palmölplantagen neben weiteren Palmölplantagen gab es auch nicht wirklich viel zu sehen.
Am Zielort Mersing heil angekommen, spazierten wir anschliessend zum Hafen. Dort entdecken wir die Fähren von der Gesellschaft Bluewater-Ferry, welche uns am nächsten Tag nach Tioman bringen sollte. Diese sahen schon sehr in die Jahre gekommen aus, was uns zu einer Konsultation der Bewertungen auf Tripadvisor verleiten liess. Und ja, schnell änderten wir unsere Route, denn selten haben wir solch vernichtende Bewertungen gelesen. Nun lautete der Plan, dass wir am nächsten Tag mit dem Taxi ins 30 min entfernte Tanjung Gemok fuhren um dort die neue Fähre von Cataferry zu nehmen. Und ich bin jetzt noch heilfroh um diesen Entscheid, die zweistündige An- und Rückfahrt war eine wahre Freude und so stand dem Inselspass nichts mehr im Wege.
Apropos Inselspass: Sei es beim Surfen am Juara Beach, Tauchen mit dem sehr professionellen Tioman Dive Center (inklusive Haien), Geniessen des Dschungelfeelings auf dem Weg von Tekkek nach Juara Beach, Motorroller-Fahren auf ebendieser abenteuerlich steilen Strasse, Schnorcheln mit vielen bunten Fischen, Bestaunen von Flughunden vor dem Cottage, Schlürfen von frischen Kokosnüssen (aber Achtung, wenn diese von den Palmen fallen!) oder dem Verspeisen von leckeren Roti Canais, die Insel Tioman hat wirklich sehr viel zu bieten und gerne nehme würde ich auch ein weiteres Mal die Anreise in Kauf nehmen. Zu beachten gilt aber, dass auf Tioman während November bis Februar Monsun-Zeit ist. Viele Resorts, Restaurants und Tauchschulen sind bis in den Januar geschlossen, und oft fallen die Fähren aufgrund der rauen See aus.
Megametropole Singapur
Nach der Insel Tioman ging es mit einem privaten Taxi (die Fähre hatte leider keinen Anschluss auf den Bus) auf schnellstem Weg (ja bei 90km/h Limite kann in Malaysia locker 140km/h gefahren werden!) nach Singapur. Nach dem langwierigen und leicht abenteuerlichen Immigrationsprozess wurden wir schnell in den Bann gezogen von der spannenden und extrem sauberen Megametropole. Übrigens: das Taxi hatte nach der Grenze exakt die Tempolimite eingehalten. Dies zeigte u.a. auch gleich die Unterschiede zu anderen Grossstädten in Südostasien auf. Alles, aber auch wirklich alles ist geregelt und jeder scheint sich auch daran zu halten. So wurde der Spaziergang rund um die Marina Bay oder den Garden by the Bay zu einem fast schon erholsamen Erlebnis – ausser das Kaugummi-Kauen liess ich dann sicherheitshalber doch mal lieber sein …
Fahrradfahren auf der Sky Lane von Bangkok: nicht nur für Flugzeug-Freaks ein Spass
Bei der Landung auf Bangkok sticht einem eine blaue Bahn rund um den Flughafen Suvarnabhumi Airport ins Auge. Nach ein paar Recherchen im Internet hatten wir herausgefunden, dass es sich um einen neu renovierten Fahrradweg von 23 km rund um das Flughafengelände handelt – die sogenannte Sky Lane Thailand. Um der Hektik von Bangkok für kurze Zeit zu entfliehen und uns wieder einmal sportlich zu betätigen, machten wir uns somit freudig auf den Weg zur Sky Lane. Was sich nicht als ganz einfach herausstellte, da die Taxifahrer ab der Airport Link Station Lat Krabang nicht wirklich Bescheid wissen über die neue Fahrradroute. Die zweite Herausforderung nach Ankunft war aber noch grösser; wo bekommt man bloss die Fahrräder her? Gemäss tollen Google Translate Übersetzungen in einem Thai Forum sollte es vor Ort Fahrräder haben zur Miete, jedoch war das eine Falschinfo (Stand März 2018; sie planen jedoch eine Vermietstation). Somit suchten wir das Umfeld ab und wurden ca. 15 min später in einem Fahrrad-Shop fündig. Nachdem man sich mit dem Pass für den Rundkurs registriert, den obligatorischen Helm bekommen und die Rucksäcke gezwungenermassen abgegeben hat, ging es los auf die Strecke. Schon ein paar Minuten nach Start donnerten Flugzeuge eindrücklich über unsere Köpfe hinweg und so wurden die 23 km immer wieder mal durch einen Flugzeug-Bestaunen-Stopp unterbrochen. Auf der Strecke sind zahlreiche Thais auf sportlichen Rennrädern unterwegs, aber abgesehen von unserer Wenigkeit keine Touristen auszumachen. Bei Ersteren erstaunt es auch nicht, dass diese so zahlreich sind, denn wo sonst können Bangkoker so unbeschwert Fahrradfahren? In der Innenstadt jedenfalls nicht aufgrund des Verkehrschaos, ausser sie sind lebensmüde;) Jedenfalls wurde der Rundkurs für uns zu einem überraschendem Highlight von Bangkok – fernab vom Tourismus.
Weitere Impressionen zum Thema ‚dieses und jenes‘
Die Reise wurde eigenständig geplant und die Empfehlungen beruhen auf eigenen Erfahrungen.
Danke für den tollen Bericht.