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Orientalischer Roadtrip von der Küste über Berge in die Wüste

Nach 10 Monaten über dem Polarkreis in Norwegen hatten wir uns entschlossen, im November für ein mal ein paar Tage Sonne und Wärme zu tanken und entschieden uns, den Oman zu bereisen. Im Vorfeld hatten wir bereits viel gelesen und gehört über die Vielseitigkeit und Gastfreundlichkeit des Landes. Deshalb war die Vorfreude schon sehr gross und wir wurden nicht enttäuscht: Ich habe selten zuvor so gastfreundliche und hilfsbereite Einwohner*innen getroffen! Und der Oman mit den eindrücklichen Bergen, traumhaften Wadis, der faszinierenden Sandwüste mit vielen Dromedaren, der farbenfrohen Unterwasserwelt, dem abwechslungsreichen Essen und verschiedenen Kulturen bietet einfach alles, um in ein 1001-Nacht Märchen einzutauchen.
Darauf dass hinsichtlich Menschenrechten (vor allem auf die Frauenrolle) noch grosses Potential steckt, wurde ich im Vorfeld oft angesprochen und ja, abstreiten lässt sich dies leider nicht. Hinzureisen und sich darüber informieren hilft meiner Meinung jedoch mehr, als aus diesem Grund dem Lande gänzlich fernzubleiben …

Unsere Route:

Tag 1: Muskat (1 Nacht)
Tag 2: Al-Mussanah (1 Nacht)
Tag 3: via Wadi Bani Awf nach Al Hamra (1 Nacht)
Tag 4: via Ausflug Jebel Shams nach Misfat al Abriyyin (1 Nacht)
Tag 5: Nizwa (1 Nacht)
Tag 6: Wüste Wahiba Sands (1 Nacht)
Tag 7: via Wadi Bani Khalid und Sur nach Qalhat (1 Nacht)
Tag 8: via Tiwi und Wadi Bani Mibam nach Quantab (4 Nächte)
Tag 11: Muskat

Ein paar Tipps zur Reise im Oman

 

  • Unbedingt einen 4×4 Mietwagen mieten für allfällige Offroad-Strecken. Auch wenn der Aufpreis nicht ganz günstig ist, es lohnt sich definitiv. Nur schon die Fahrt durch das Wadi Bani Afw ist es wert, ein paar Omanische Rials mehr auszugeben
  • Apropos Mietwagen: Ich als mässig begnadete Autofahrerin hätte die Offroad-Strecken nicht selber fahren wollen. Wenn man irgendwo liest, dass die Strassen abenteuerlich sind, dann sind sie es auch! Deshalb hätte ich mir das nicht zugetraut und auch Partner als sehr erfahrener Autofahrer ist ab und zu an den Anschlag gekommen mit den Nerven 😉 Sehr enge und steile Strassen, Kuppen, bei welchen man sozusagen ins Leere fährt und nur wenige Ausweichmöglichkeiten sind bei Anfahrten zu Wadis keine Seltenheit. Die Bergstrecke Wadi Bani Awf hat es definitiv in sich: auf unbefestigten Pfaden schlängelt man sich eindrücklich die Berge hoch, immer mal wieder nah am Abgrund vorbei. Aber ansonsten sind die Strassen extrem gut ausgebaut und man fährt nicht selten 6 spurig durch das Land. Einfach immer gut aufpassen auf die unzähligen Radarfallen und Tiere wie Dromedare, Esel und Ziegen, welche oft die Strassen queren.
  • Da man aufgrund verschiedener Schreibweisen der Ortschaften ohne Google Maps oft aufgeschmissen ist, empfehle ich bei Ankunft am Flughafen Muskat eine Sim-Karte mit Daten zu kaufen (beispielsweise bei OmanTel ab CHF 10) und dann mit Google Maps als Navi sich zu orientieren. Somit hatten wir alle unsere Zielortschaften irgendwie und irgendwann gefunden …
  • Genug Bargeld dabeihaben. Auch wenn mehr und mehr mit Kreditkarte bezahlt werden kann, ist es doch an vielen Orten noch nicht möglich und man ist froh um genügend Bargeld
  • Als Schweizer*in benötigt man für einen Aufenthalt bis 14 Tagen kein Visum (war im Vorfeld bisschen verwirrend überall geschrieben). Wir wurden jedenfalls bei der Einreise ohne eine einzige Frage durchgewunken (das Rückflugticket sowie die gebuchten Hotels wurden nie geprüft)
  • Bei der Planung der Route hatte ich mich durch viele Blogs gelesen als Anhaltspunkte. Travelitas Artikel hatte mir am meisten geholfen die Rundreise zu planen, vielen Dank für die guten Tipps!
  • Beim Entgegennehmen des Mietautos u.a. genau schauen, wie voll der Tank ist. Oft ist dieser nicht voll und soll auch so notiert werden. Also bei den billigen Tankfüllungen wäre das ja nicht per se tragisch, aber trotzdem …
  • Der Standard bei den Restaurants ist sehr gut und man kann ohne grosse Bedenken bei den sogenannten „Coffee Shops“, wie alle Restaurants angeschrieben sind, einkehren. Die Kommunikation ist nicht immer ganz einfach, aber wir hatten in den 11 Tagen keine einzige Mahlzeit, über welche wir uns nicht erfreut hätten
  • Den typischen Tee „Karak“ unbedingt probieren

Highlights

4x4 Fahrt durch das Wadi Bani Awf nach Al Hamra

Eine Fahrt, welche man sicherlich nicht so schnell vergisst. Auf einer halsbrecherischen 4×4 Piste hoch in die Berge. Der Abstecher zum Little Snake Canyon und ins Dorf Bilad Sayt unbedingt einplanen und per se genug Zeit einberechnen für die ganze Etappe.

Herrliche Idylle im Wadi Mibam (Teil des Wadi Tiwis)

Ein wunderschönes und noch kaum erschlossenes Wadi, welches man sich verdienen muss. Die Anfahrt kann nur mit einem 4×4 in Angriff genommen werden, die Strasse ist zwar geteert, aber extrem steil und teils auch speckig rutschig. Im Dorf kann man entweder selber den Weg hinunter zum Wadi suchen oder man fragt nach einem Guide, welcher einem für ein kleinen Betrag durch das Dorf, vorbei an den traditionellen Wasserrinnen zum fast schon surreal schönem Wadi führt.

Farbenspektakel in der Wüste Wahiba Sands (Rimal Al Wahiba)

Einmal inmitten einer Sandwüste übernachten, den Sonnenaufgang und -untergang bestaunen und Dromedare in ihrer ursprünglichen Umgebung zu sehen. Auf diesen Moment habe ich mich schon lange gefreut. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht in der Wüste Wahiba Sands.

Sonnenaufgang beim Fjord des Omans "Yiti"

Von unserer Airbnb-Unterkunft in Quantab liessen wir uns vom Muezzin frühmorgens wecken und machten uns auf den Weg zum Viewpoint Yiti. Mit einem 4×4 kann man die ganze Strecke zurücklegen, ansonsten läuft man ca. noch 30 min pro Weg. Ein herrliches Panorama auf den Omanischen Fjord erwartet einem beim Viewpoint. Was für ein spektakulärer Ort für einen Sonnenaufgang.

Weitere Impressionen

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