Draussen faszinierende Nordlichter, imposante Schneestürme und abenteuerliche Schneeschuh-Wanderungen. Drinnen ein idyllisches Cheminée, Zimtschnecken aus dem Ofen, gekochte Königskrabbe auf dem Teller und gemütliches Schwitzen in der eigenen Sauna. Das ist mein geliebtes Norwegen im Winter! Und als krönender Abschluss die schönste Seereise der Welt: Mit den Hurtigruten von Tromsø nach Bergen.
Und wer sich jetzt denkt, dass habe ich doch erst gerade letzthin gepostet, liegt falsch. Aber nicht ganz, denn letztes Jahr unternahmen wir schon eine ähnliche Reise. Deshalb verweise ich gerne auf jenen ausführlicheren Reisebericht Hurtigruten und Nordlichter und erzähle hier nur noch das Wichtigste. Dass Norwegen süchtig macht, beispielsweise …
Herausgepickt
Häuschen direkt am Fjord inklusive Nordlichter: Hav og Fjell.
40min Autominuten nördlich von Tromsø auf der Insel Ringvassøy befindet sich die Anlage Hav og Fjell mit ihren 5 schmucken roten Ferienhäuser. Wir konnten während 4 Tagen Häuschen Nr. 5 in Besitz nehmen und wurden nicht enttäuscht. Das zweistöckige Haus liegt direkt am Fjord und ist bestens ausgestattet. Und ich als grosse Sauna-Liebhaberin bekam natürlich gleich glänzende Äuglein bei der Ansicht der eingebauten Sauna, von welcher man sich auch gleich direkt im kühlen Fjordwasser abkühlen kann (oder könnte, je nach Level).
Und um die erhofften Nordlichter zu sehen, braucht man eigentlich nur die Türe aufzumachen und sich gleich vor das Häuschen zu stellen. Die Lichtverschmutzung ist so gering, dass einem nur die Wolkendecke einen Strich durch die Rechnung machen kann. Was uns leider auch ab und zu passierte.
Der einzige Minuspunkt: bei schlechtem Wetter (und ohne Mietauto) ist man sehr ans Häuschen gebunden, so gibt es fast keine Spazier- oder Wanderwege direkt ab der Anlage. Nichtsdestotrotz der perfekte Ort, um ein paar Tage Nichts zu tun – ausser natürlich auf Nordlichter zu hoffen!
Mit dem Hurtigruten-Schiff MS Midnatsol von Tromsø nach Bergen.
Die Route von Bergen nordwärts nach Tromsø auf dem Hurtigruten-Schiff durften wir bereits schon mal erleben. Nicht abgeschreckt von dem Klischee ‚Fahrendes Seniorenheim‘ wagten wir es dieses Jahr erneut. Dieses Mal auf der südwärts gehenden Route von Tromsø nach Bergen. Und auch dieses Mal kann ich nur davon schwärmen. Denn für einmal heisst es einfach Innehalten und Geniessen. Zu geniessen gibt es viel. So beispielsweise die anfangs verschneiten Berglandschaften, die Morgen- und Abendstimmungen mit den für Skandinavien typischen Lichtverhältnissen, beim Glück sogar begleitende Orca-Wale, eine super Panorama-Aussicht aus der Sauna oder einem Whirlpool-Besuch auf dem obersten Deck der MS Midnatsol. Für das etwas andere Feeling sorgen die offenen Meerpassagen, welche südwärts vor allem nachts passiert werden. So solle man am bestem auf Deck 4 die vorderste Kabine nehmen und sich so richtig in den Schlaf schaukeln lassen (am besten vorher aber mindestens 1 Übelkeitstablette schlucken;). Und wem die 4 Tage Seegang noch nicht genügen, der leidet nach der Ausschiffung bestimmt noch ein paar Tage lang am sogenannten Landgang-Syndrom.
Die Hausberge von Tromsø und Bergen: Fjellheisen und Fløyen.
Fjellheisen: Die Hoffnung, in Tromsø nochmals einen Blick auf die Nordlichter erhaschen zu dürfen, führte uns auf den Hausberg von Tromsø. Mit der – bereits in die Jahre gekommene – Bahn ging es hoch zur 421m hohen Fjellheisen-Bergstation. Oben angekommen erwartete uns ein herrlicher Blick auf die beleuchtete Stadt. Und anfangs ein klarer Sternenhimmel, was uns dazu bewegte, noch ein wenig weiter den Berg hoch zu spazieren, um den perfekten Ort für die Nordlichter zu suchen. Dort angekommen, tauchten plötzlich Wolken auf und ein richtig schöner Schneesturm machte unsere Hoffnungen auf die Aurora Borealis zunichte. Aber auch ein solcher Schneesturm hat seine Reize: eine heisse Schoggi drinnen im warmen Café geniessen mit dem Blick durchs Fensterchen auf das Schneegestöber draussen.
Fløyen: Vom Winter in den Frühling. Bei der Ankunft im Hurtigruten-Terminal in Bergen erwartete uns für einmal nicht der Regen, sondern eitler Sonnenschein. Dies in der niederschlagsreichsten Stadt Europas. Dies musste ausgenützt werden. Dieses Mal mit einem Spaziergang hoch zum Hausberg von Bergen, dem Fløyen. Natürlich könnte auch die Bahn dafür benutzt werden, doch wir wollten uns den Einheimischen anpassen und folgten dem grossen Aufgebot an Spaziergängern und Joggern hoch zum 399m.ü.M hoher Aussichtsplattform. Aufgrund der vielen sportlich-gekleideten Einheimischen war ich den ganzen Weg der Überzeugung, ein Volkslauf fände statt. Jedoch scheint dies ein ganz normaler Samstag zu sein in Bergen, wo Klein und Gross den Berg hoch- und wieder hinunter spazieren. Oben angekommen weiss man auch weshalb: die Aussicht über die Stadt und die Fjorde entschädigt für die verlorenen Schweiss-Tröpfchen.
Links
- Hurtigruten
- Hav og Fjell
- Fjellheisen Bahn
- Floyen Bahn
- virtualtromso.no (sehr interessante und hilfreiche Seite über die Nordlichter-Aktivitäten)
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