Von Bangkok via Prachuap Khiri Khan, Ban Krut, Trang und Kantang auf die Insel Koh Libong.
Wer genügend Zeit und Musse nach Thailand mitbringt, dem sei eine gemütliche Fahrt mit dem Zug empfohlen. Rollend und meist holpernd tuckert der Zug vom pulsierenden Bangkok verlässlich Richtung gemütlicheren Süden Richtung unserem Ziel: Koh Libong. Unterwegs laden diverse Stopps ein, die Zugfahrt zu unterbrechen um Land und Leute kennenzulernen.
Von Bangkok mit dem Zug nach Prachuap Khiri Khan
Heisse, unbequeme 7 Stunden in der dritten Klasse von Bangkok Lua Lamphong nach Prachuap Khiri Khan – und trotzdem ein unvergessliches Erlebnis: freundliche und hilfsbereite Thais (Kommunikation mit Händen & Füssen), diverse kulinarische Highlights dank den mobilen Verkäufer/innen im Zug, gemütliches Geschaukel über die Schienen und schöne vorbeiziehende Landschaften bei offenen Türen. Das erfreut die Bahnliebhaberin natürlich.
Erholsame Stadt am Golf von Thailand: Prachuap Khiri Khan
Welche eine Wohltat sich ein paar Tage von Bangkok zu erholen im weitgehend untouristischen Städtchen Prachuap Khiri Khan in der gleichnamigen Provinz. Ein Ausflug hoch zum Tempel Thammikaram Worawihan mit diversen wegbegleitenden Äffchen, ein steiler und nicht ganz ungefährlichen Aufstieg zum Khao Lom Muak Aussichtspunkt, gemütliche Strassenfeste, viele kulinarische Highlights auf dem Nachtmarkt, schöne Brillenäffchen, authentische Thaimassagen und eine Fahrradtour durch das freundlichste Militärgeländer der Welt (inkl. Militärfeier) liessen die drei Tage wie im Fluge vergehen.
Zwischenstopp in Ban Krut – (noch) ein Geheimtipp
Per Zufall haben wir noch einen Abstecher mit dem Zug im kleinen Ort Ban Krut eingelegt. Ban Krut besteht eigentlich hauptsächlich aus einem langen Strand – und eben genau dieser macht den Reiz aus. Lange Spaziergänge, baden und relaxen stehen hier hoch im Kurs. Und ein Abstecher zum Tempel Wat Tang Sai darf sicher nicht fehlen – einer der schönsten Tempel Thailands aus meiner Sicht. Touristen sieht man eher weniger ausserhalb des Hotelzentrums, die Strände sind mehrheitlich leer und wenn, dann baden hauptsächlich Thailändische Kinder freudig im Meer.
Via Kantang auf die Insel Koh Libong
Via gemütlicher Nachtzugfahrt sind wir von Ban Krut von der Ostküste zur Westküste nach Trang geruckelt. Von Trang nahmen wir nochmals eine kurze Zugfahrt in Angriff mit dem Ziel Kantang. Der leere Bahnsteig füllte sich zudem innerhalb einer Minute mit einer grossen Schülerschar und so verging die Wartezeit um einiges Schneller, da die Kinder und deren Eltern grosses Interesse an uns Farangs zeigten. Der südlichste Stopp unserer Reise Kantang ist das alte Zentrum von Trang und definitiv noch kein Hotspot für Westliche Touristen. So waren wir wahrhaftig die einzigen Farrangs mit einem Übernachtungsstopp. Die meisten Touristen zieht es schnell auf die vorgelagerte Insel Koh Muk – eigentlich schade. Denn Kantang hat auch einiges zu bieten, wenn auch sicher nicht so spektakulär auf den ersten Blick. So begegnet man beispielweise an allen Ecken immer wieder die omnipräsenten Dugongschilder und Statuen – die Seekuh ist hier heilig. Zudem lässt sich hervorragend essen und schöne Sonnenuntergänge am Fluss geniessen. Unser Glück war zudem, dass wir mit dem Kokusnussverkäufer ins Gespräch kamen und dieser uns gerne nächsten tags eine Fahrt an den Pier Hat Yao anbot für unsere Überfahrt auf die Insel Koh Libong.
Die mehrheitlich muslimische Insel Koh Libong (die Insel der Seekühe) ist ein wahres Paradies für Ruhesuchende. Im Andalay Resort im Süden der Insel liess es sich sehr gut mehrere Tage aushalten. Frische Früchte und frische Banana Roti als Stärkung zum Frühstück, sportliche Fahrradausflüge über die Insel (mit mehr oder weniger funktionierenden Bremsen), Kanufahrten am Point Dugong mit Hoffnung auf eine Dugong Sichtung, baden im Meer (sehr starke Gezeiten, deshalb kann man nicht immer baden im Meer) und perfektes Thai Essen im Dörfchen ausserhalb des Resorts – was will man mehr? Ja ein Dugong hätte ich gerne gesehen, aber auf eine Bootsfahrt mit den lauten Booten verzichteten wir dann doch lieber. Auch die Dugongs haben schliesslich ihre Ruhe verdient.
Mini-Zwischenstopp in Trang
Ein kurzer Zwischenstopp bevor der Nachtzug uns wieder nach Bangkok brachte. Den Stopp nutzen wir gerne um ein feines Thai Süppchen zu schlürfen und viele frische Früchte einzukaufen auf den bunten Märkten für die lange Zugfahrt.
Und zum Abschluss nochmals in die Grossstadt Bangkok
Nach den erholsamen Tagen auf der einsamen Insel Koh Libong fühlte ich mich im pulsierenden Bangkok mal wieder völlig erschlagen – was für eine Hassliebe. Doch auch Bangkok hat ruhigere Orte, so entflohen wir beim Tempel Wat Saket (Golden Mountain) für eine kleine Zeit den zwischenzeitlichen Strapazen der Megametroploe.