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Ein nordischer Traum: Mit der schönsten Zugstrecke der Welt von Oslo nach Bergen, mit der schönsten Seereise der Welt von Bergen nach Tromsø und dort die schönste Sache der Welt: Nordlichter bestaunen.

In Kürze

  • Route: Zürich – Oslo – Bergen – Tromsø – Mestervik – Tromsø – (via Zwischenstopp in Oslo und Wien) – Zürich
  • Absolutes Highlight: die unglaublich eindrücklichen Aurora Borealis (Nordlichter)
  • Geographische Highlights: Bergen; Tromsø; Ålesund; sorry Oslo, aber du bist mir zu teuer
  • Tierische Highlights: Neben diversen Kormoranen war dieses Mal die Fauna knapp vertreten. Als einziges Säugetier haben wir Spuren eines auf dem Eis ausgerutschten Schneehasen entdeckt. Die Wale und Elche haben sich leider zu gut versteckt
  • Kulinarische Highlights: wie immer Stockfisch, Lachs, Kanelsnurre und Lefse sowie die extrem leckere Königskrabbe und Tiefkühl-Fischsuppe aus dem norwegischen Coop
  • Diesjähriges Highlight aus dem Norwegisch-Wortschatz: Grønnsaker (grønn = grün; sak = Sache; sprich Grünzeug sprich Gemüse
  • Lowlights: einfach immer noch ein wenig zu teuer (und wenn man sich dann aber doch entscheidet viel Geld für ein Abendessen auszugeben, findet man dann prompt kein Restaurant, welches offen hat); die Strassen sind so eisig, dass man um jeden Spike am Mietauto froh ist, welcher noch nicht Alterserscheinungen zeigt oder abgefallen ist
  • Preis pro 0.5 dl Wasser im Restaurant: ca. 6 CHF (geschätzt, da wir ja eben nie auswärts dinieren konnten)
  • Einheimische: ausnahmsweise fast keinen Kontakt zu den Norwegern (was ja eigentlich sehr schade ist)
  • Empfehlungen: Koffer packen mit vielen warmen Kleider, über den Polarkreis reisen und staunen. Jeder Abschnitt der Reise war ein Highlight, weshalb ich bedingungslos alles empfehlen kann (mal abgesehen von der doch eher mühsamen An- und Abreise); die Seite virtualtromso.no liefert sehr hilfreiche Informationen, um in der Kälte nicht erfrieren zu müssen: Einfach im schön warmen Häuschen die Webseite aufrufen, die All-Sky Kamera anschauen und warten bis dort die ersten grünen Flecken auftauchen. Erst dann heisst es, nach draussen zu stürmen und hoffen, dass nicht ein paar böse Wolken die Sicht verdecken.
  • Fazit: weshalb lebe ich nicht schon dort? (Update: schon ein Jahr später war ich wenigstens wieder dort, siehe Norwegen im Winter.)

Herausgepickt

Bergenbahn:

Nach der Ankunft – und dem extrem teuren Flughafenzug – und Besichtigung von Oslo ging es mit der Bergenbahn auf der ca. 7h Fahrt weiter nach Bergen. Dies auf der ’schönsten Zugstrecke der Welt‘ – vorbei an Schneelandschaften, gefrorenen Seen, Fjorden, Hochebenen und Bergen. Im Sommer war mir diese Strecke noch eindrücklicher in Erinnerungen geblieben, da man im Winter zum Grossteil nur die Farbe Weiss sieht und nicht zu viel von der wunderschönen Hochebene mitbekommt. Nichtsdestotrotz eine wunderschöne Zugstrecke, die ich sofort auch ein viertes Mal fahren würde. Früh buchen lohnt sich, da man so den günstigen Mini-Pris ergattern kann und so für norwegische Verhältnisse sehr günstig reist. Zudem kann für einen kleinen Aufpreis die Comfort-Klasse gekauft werden. Diese bietet unter anderem gratis Kaffee (norwegische Qualität).

Hurtigruten-Schiff:

Von Bergen ging es dann mit dem Hurtigruten-Schiff MS Finnmarken in Richtung Polarkreis und weiter nach Tromsø. Auch wenn man sich zwischendurch wie auf einem schwimmenden Altersheim vorkam, die Reise ist definitiv auch für die jüngere Generation und Anti-Kreuzfahrtfans ein Erlebnis. Wo kann man sonst einfach mal abschalten und ohne schlechtes Gewissen Nichts machen, ausser die vorbeiziehende Natur zu bestaunen? Falls dies dann doch zu langweilig ist, laden die Whirlpools auf Deck 7 und die Sauna auf Deck 8 zu gemütlichen Stunden ein. Und auch die dunklen, kalten, windigen Nächte haben ihren Reiz. Denn die Chance Nordlichter zu sehen ist sehr gross und somit die Nächte sehr kurz (es gäbe zwar noch einen Nordlicht-Alarm in der Kajüte, aber da man dann die ganze Nacht den TV laufen lassen müsste, wurde die kalte Variante draussen bevorzugt).

Malangen-Brygger:

Ein Häuschen inmitten unberührter Schneelandschaften, direkt an einem Fjord gelegen und ohne Lichtverschmutzung: Perfekt, um auf die Jagd nach den Nordlichtern zu gehen. Die Anlage Malangen Brygger südwestlich von Tromsø erfüllte diese Anforderungen bestens. Und auch wenn man nicht ganz so fanatisch auf Nordlichter aus ist, sind die Häuschen und die Lage wunderschön idyllisch.  Mit gemieteten Schneeschuhen läuft es sich zudem, auch besonders schön durch den Schnee, auf gefrorene Seen (was ich so im Nachhinein nicht unbedingt nochmals machen würde) und zum Hügel mit den besten Nordlicht-Aussichten laufen. Wir hatten bei der Ausstattung die goldige Mitte gewählt, ein zweistöckiges Fisherman’s Cottage, was ich sehr empfehlen kann. Nur die eigene Sauna vermisste ich ein wenig, denn wo  könnte man sonst Nordlichter aus der heissen Sauna aus beobachten?

Nordlichter

Zu schön, um Worte dafür zu finden.

(ausser: Bilder©Migu; welcher den Beweis liefert, dass man Nordlichter auch ohne Stativ und Fernauslöser ganz passabel fotografieren kann und vor allem, dass man nicht vergessen sollte, die Nordlichter auch noch zu geniessen dabei!)

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